Vespa Touren durch die Toskana

Vespa Tour durch die Toskana

Mit der Vespa die Toskana entdecken – das ist italienisches Lebensgefühl pur. Es werden inzwischen viele geführte Vespa-Touren durch die Toskana angeboten.

Ihr könnt euch aber auch eines dieser Kultgefährte ausleihen und euch auf eigene Faust auf den Weg machen. Auf der Vespa lassen sich Städte wie z.B. Florenz ganz anders erkunden als mit dem Bus oder zu Fuß. Besucht auf eurer Vespa-Tour die Piazzale Michelangelo und das Kloster San Francesco und genießt die Fahrt in den Hügeln von Florenz. So fantastische Ziele wie das Städtchen Fiesole, oberhalb von Florenz sind mit der Vespa schnell erreicht. Hier oben bieten sich euch eine wundervolle Aussicht über die toskanischen Hügel und über Florenz. Aber auch das Teatro Romano sowie das Kloster San Francesco am höchsten Punkt Fiesole´s sind immer wieder sehenswert.

Das Chianti-Gebiet ist ideal um es mit der Vespa in aller Ruhe und vor allem stylisch zu erkunden. Denn während die allseits bekannten Städte der Toskana, wie Florenz, Pisa, Lucca, Siena, Moltepulciano und San Gimignano vor Touristen überquellen, wirken manche Dörfer im Chianti als wären sie im Mittelalter stehengeblieben. Aber genau das macht eine Vespa-Tour durch die Hügel der Toskana so reizvoll. Weshalb es besonders viel Spaß macht, die „Straße der Burgen“ (Strada dei Castelli del Chianti) mit der Vespa abzufahren. Dies ist ein Projekt zur Tourismusförderung, das von der Gemeinde Gaiole im Chianti ins Leben gerufen wurde. Die Idee ist naheliegend, denn in dieser Gegend gibt es erstaunlich viele Burgen, befestigte Bauernhäuser und Abteien. Es gibt sechs verschiedene Routen, auf denen ihr die Architektur, Geschichte und das tägliche Leben in diesem Teil des Chianti auf entspannte und romantische Art und entdecken könnt.

Einer davon ist der „Braune Reiseweg“ er führt, von Gaiole ausgehend über Pieve di Spaltenna, einer romanischen Kirche aus dem 10. Jahrhundert nach Vertine, einem befestigten Dorf mit einem wundervollen Burgfried und gut erhaltenen Burgmauern mit gotischem Bogentor. Ein ganz besonderes Abenteuer ist es, wenn man der „Uliveta“ einer der letzten original erhaltenen ungepflasterten
„weißen Straßen“ der Gegend,folgt. Sie verläuft durch mehrere Olivenhaine nach San Donato in Perano, einem Dorf aus dem 10. Jahrhundert mit Burg, welche aber zu Zeit äußerlich einer großen Villa aus dem 17. Jahrhundert ähnelt. Doch, an einigen Stellen, an denen der Putz abgebröckelt ist, kommen die Steinmauern aus dem Mittelalter wieder zum Vorschein. Wir folgen nun der Landstraße in Richtung Radda in Chianti und durchqueren eine wundervolle bewaldete Landschaft bis wir auf die Straße, die von Molinlungo kommt stoßen. Bereits nach wenigen Metern gelangen wir zu einer Abzweigung, die links nach Villa Vistarenni führt. Die Villa ist ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert. Früher gab es hier ein Dorf, das aus sechs oder sieben Häusern bestand und der Familie Cecchini aus Panzano gehörte. Im Jahr 1621 wurde Vistarenni in eine Renaissancevilla mit Hof, Gemüsegarten, Olivenölmühle und Weinkeller umgewandelt. Die Gegend um Gaiole in Chianti ist geradezu ideal um mit der Vespa erkundet zu werden.

Eine weitere Möglichkeit hierzu ist der „Rote Reiseweg“. Er startet ebenfalls in Gaiole und führt uns nach Tornano, einem mittelalterlichen Kastell, das ca. 5 km südwestlich von Gaiole auf einer Anhöhe liegt und über eine Schotterstraße erreichbar ist. Das Castello di Tornano besteht heute im Wesentlichen aus einem trapezförmigen Turm und den Resten der ehemaligen Burgmauern und
des Burggrabens. Die ebenfalls noch erhaltene Burgkapelle wurde allerdings zu einem Weinkeller umgestaltet und der Landsitz beherbergt ein Luxushotel. Auf unserer Vespa-Tour folgen wir der „Straße der Burgen“ für ca. 4 km und biegen dann nach links ab. Auf der nun ansteigenden Straße durchqueren wir das Dörfchen Monte San Marcellino, in dem sich rechts der hohe mittelalterliche
Turm von Morelline befindet. Er ist Teil der Kirche von San Marcellino im Avane, welche als eine der ältesten Pfarrkirchen der Region Chianti gilt. Nach einem weiteren Kilometer bergan erreichen wir über eine Zypressenallee das Castello di Cacchiano. Das Kastell liegt auf einem ca. 500 m hohen Hügel und bietet einen herrlichen Panoramablick auf Siena, die Crete Senesi, das Val d´Orcia bis zum Monte Amiata. Die mittelalterliche Burg gehört seit dem 10. Jahrhundert der adeligen Familie Ricasoli Firidolfi, und seit ca. 40 Jahren ist Castello di Cacchiano auch ein bekanntes Weingut, auf dem exzellente Weine und Öl produziert werden. Wir fahren weiter zum ca. 600 m hoch gelegenen Gutshof Monte Lodoli. Das schöne mittelalterliche Bauernhaus liegt eingebettet zwischen Olivenhainen und Wäldern. Kurz vor der Kreuzung in Madonne a Brolie führt die links abbiegende Straße nach Tarci. Hier finden wir ein hohes mittelalterliches Steingebäude, das einst als Vorposten von Brolia diente und an dem man heute noch Schießscharten und Munitionsspuren erkennen kann.
Auf unserer Vespa Tour durch das Chiantigebiet folgen wir heute dem „Gelben Reiseweg“, welcher wiederum in Gaiole beginnt. Der kleine Ort war bereits im 11. Jahrhundert ein bedeutendes Marktzentrum in der Region. Das Dorf erstreckt sich entlang der Talsohleund wird vom Gebirgsbach Masselone geteilt. Die zwei Dorfseiten sind durch zahlreiche große und kleine Brücken verbunden. Es stehen auch noch einige mittelalterliche Gebäude am oberen Dorfende, als Zeugen der Vergangenheit. Wir verlassen die Stadt in südlicher Roichtung und fahren ins malerische Dörfchen Barbischio. Die kleinen Häuser wurden rings um einen alten Turm auf einer Hügelspitze errichtet, der schon von weitem zu sehen ist. Leider handelt es sich hierbei nur noch um die Ruinen eines hohen steinernen Turms, der wohl zu einer Burg gehörte, die bereits seit dem Jahre 1010 ausführlich in den Landkarten der Abtei von Coltibuono verzeichnet ist. Vom Zentrum Gaioles aus folgen wir der ungepflasterten Straße in östlicher Richtung. Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir le Capanelle. Das ehemalige Bauernhaus wurde inzwischen zu einem Weingut mit Hotelbetrieb umgebaut. Im Keller des Anwesend kann man auch heute noch das Fundament eines mittelalterlichen Turms erkennen. Wir folgen der Straße weiter hügelaufwärts und kommen über eine nach rechts abzweigende ungepflasterte Straße nach Cancelli. Der Turm beherrscht den Pass zwischen dem Oberen Valdarno und dem Chianti, höchstwahrscheinlich ist er ein ehemaliger Vorposten von Montegrossi. Von hier aus führt uns ein steiler Waldweg zur Burg Montegrossi. Die Felsenburg „Rocca di Montegrossi“ entstand bereits im späten 7. Jahrhundert zur Zeit der
Langobarden und beherrschte dank ihrer strategisch guten Position das gesamte Chiantigebiet. Wir begeben uns zurück zum Pass und durchqueren einen wunderschönen Wald bis wir schließlich nach Badia a Coltibuono gelangen. Das Kloster wurde 1051 von Vallombrosa- Mönchen erbaut und ist somit eines der ältesten Klöster der Toskana. Vermutlich geht die Siedlung jedoch auf die Etrusker zurück, sie waren schon vor 2000 Jahren hier. Die Mönche legten damals schon Weinberge und Olivenhaine an. Heute ist das ehemalige Kloster
ein renommiertes Weingut, das von der Familie Stucchi Prinetti geführt wird.

Bei unserer nächsten Vespa Tour befahren wir mir unseren Vespas den „Violetten Reiseweg“. Er führt uns vorbei an Vertine nach Meleto. Unterwegs kommen wir dabei auch nach San Piero im Avenano, einem mittelalterlichen Dorf aus dem Jahre 995, mit einer gut erhaltenen gotische Landkirche mit drei großen Hauptschiffen, vorbei. Von hier aus nehmen wir die Straße nach rechts und sehen schon von weitem die Burg von Meleto auf einem Hügelkamm. Die von jahrhundertealten Bäumen umringte Burg wurde wahrscheinlich am Ende des 12. Jahrhunderts errichtet. Massive Befestigungsanlagen und zwei wuchtige Zylindertürme zeugen von der bewegten Vergangenheit des Kastells. Im 15. Jahrhundert wurde es weiter ausgebaut und im 18. Jahrhundert wurde das schließlich das Innere der Burg zu einer herrschaftlichen Villa umgestaltet. Heute ist das Castello di Meleto mit seinem schönen Renaissanceinnenhof auch vorrangig als Weingut bekannt. Und schon kommen wir am nächsten Weingut vorbei. Nach dem wir Rietine passiert haben gelangen wir nach Castagnoli, einer Burg aus dem Jahre 1104. Auch die „Rocca die Castagnoli“ wurde in neuerer Zeit zu einem bekannten Weingut ausgebaut, dessen Besuch sich auf jeden Fall lohnt. Wir verlassen Castagnoli und fahren weiter auf der ansteigenden Straße in Richtung Osten. Dabei bieten sich uns immer wieder wunderschöne Aussichten. Kurz vor Monteluco machen wir noch einen Abstecher nach links und kommen in das malerische, wundervoll gelegene Dorf Starda, das ebenfalls ein Weingut beherbergt. Und wieder geht es bergauf durch dichte Pinienwälder bis wir die Burg Monte Luco della Berardenga erreichen. Sie war eine der historisch bedeutendsten und reichsten Burgen im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Siena und Florenz. Aufgrund ihrer strategischen Lage war die Burg hart umkämpft, auch während der aragonesischen Kriege war sie von großer Bedeutung. Als die Burg im Jahre 1527 erneut von den Sienesen eingenommen wurde, setzten diese sie in Brand und zerstörten sie weitestgehend. Leider wurde die Burg nie wieder aufgebaut, so dass wir heute im Wald nur noch Überreste einer Mauer und eines Kellers finden. Hinter Monteluco folgen wir der Straße für einige Kilometer und biegen kurz vor Capanelle nach rechts auf einen Waldweg ab und erreichen Montecastelli, eine Burg, die bereits seit 1203 bekannt ist. Auch hier tobten Grenzkämpfe zwischen Florenz und Siena. Im Jahre 1478 wurde sie leider endgültig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Heute finden wir nur noch zahlreiche Ruinen im Wald und eine hohe Steinwand mit wunderschönen Fenstersimsen von dieser alten Burg.
Jetzt folgen wir auf unserer Vespa Tour entlang der „Straße der Burgen“ dem „Orangenen Reiseweg“. wir fahren ca. 19 km auf der Hauptstraße (SS408) und biegen dann auf eine ansteigende Nebenstraße ab, um bereits nach einer kurzen Strecke links auf die Straße nach San Sano abzubiegen. Noch bevor wir San Sano erreichen kommen wir durch das kleine Dörfchen Campi, dessen Burg aus dem 11. Jahrhundert stammt. Leider ist von der Burg, bis auf einen Steinturm und ein paar aus dem Boden aufragende Ruinen, heute nichts mehr zu sehen. Jetzt noch ein kleines Stück und schon endet die Straße im mittelalterlichen Dorf San Sano. Die Siedlung stammt wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhunder und verfügte über einen kleinen Bergfried und einer befestigten Kirche. Heute ist San Sano, eines der am besten erhaltenen Dörfer im Chianti-Gebiet. Wir fahren zurück auf die SS 408 und erreichen fast augenblicklich das Dorf Lecchi. Von hier aus führt rechts ein aufsteigender Weg zur Burg Monteluco di Lecchi. Der Ausblick, der sich auf das gesamte Masselone-Tal bietet ist überwältigend. Das „Castello di Monteluco a Lecchi“ wurde erstmals 1176 dokumentiert. Es besteht aus zwei Teilen: einer Art Vorburg (Torrione), nahe dem Ort Lecchi, und der Hauptburg auf dem Hügel. Wegen ihrer strategischen Lage wurde die Burg lange Zeit stark umkämpft. Dennoch blieben der mächtige Burgfried des unteren Vorpostens und die Hauptburg auf der Hügelspitze gut erhalten. Wir machen einen kleinen Umweg nach links und besuchen das „Castello die Ama“, eine Burg aus dem 13. Jahrhundert, in der heute ein bekanntes Weingut untergebracht ist. Unser nächstes Ziel ist das „Castello di San Polo in Rosso“, das aufgrund seiner günstigen strategischen Lage ein wichtiger florentinischer Vorposten war. Die befestigte romanische Pfarrkirche San Polo geht auf das 8. Jahrhundert zurück und beherbergt im Mittelschiff einen perfekt erhaltenen Freskenzyklus aus dem Hochmittelalter. Der Kirchturm der Festungsanlage diente außerdem als Aussichtsturm um den aus Richtung Süden kommenden Feind aus Siena zu erspähen. Noch ein Stück weiter die Straße entlang und wir kommen nach Galenda, einem kleinen Dorf aus dem 11. Jahrhundert. Hier finden wir einen wunderschönen steinernen Turm, der noch original erhalten ist. Hinter Galenda geht es steil nach unten, ins Tal von Filicaie. In der Talsohle angekommen nehmen wir die nach links ansteigende Straße, vorbei an der alten Pfarrkirche San Giusto in Salcia, einer Basilika aus dem 11. Jahrhundert. Dann erreichen wir unser heutiges Ziel, die kleine Siedlung Le Selve, wunderschön auf der Kuppe eines Hügels gelegen. Neben der tollen Aussicht finden wir hier die Kirche von San Martino aus dem 13. Jahrhundert.

Der „Blaue Reiseweg“ führt uns auf unserer Vespa Tour durch das Chinanti-Gebiet zuerst nach San Giusto a Rentennano, einem ehemaligen Zisterzienserkloster, das im Laufe der Jahrhunderte zu einer Festung umgebaut wurde. Die Burg wurde jedoch im Juni 1390 von den Truppen Sienas eingenommen und von den erstmals in der toskanischen Geschichte eingesetzten Kanonen zerstört. Von der
einst unbeugsamen Festung blieben nur Teile der Festungsmauer mit den charakteristischen Zinnen und die unterirdischen Keller erhalten. Auf den Trümmern der Burg wurde später die heutige Villa errichtet und zu einem bekannten Weingut umgewandelt. Wir folgen der Straße bei unserer Vespa Tour für ein weiteres Stück und haben bereits einen tollen Blick auf das „Castello di Lucignano“. Die Burg stammt aus dem 10. Jahrnundert, was ein Dokument der Kurie von Siena aus dem Jahr 912 belegt. Der Komplex diente ursprünglich als Bollwerk zwischen den verfeindeteten Republiken Florenz und Siena. Nach dem endgültigen Fall der Republik Siena im Jahr 1559 ging die militärische Funktion verloren und das Anwesen wurde zu eine landwirtschaftlichen Gut umgebaut. Von der einstigen Burg sind nur ein hohes, rechteckiges Gebäude und einige Gebäude im Innenhof erhalten. Als nächstes kommen wir an La Torricella vorbei, einer wunderschönen Villa mit angrenzender Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Nun nähern wir uns dem Ziel unsere heutigen Vespa Tour dem „Castello di Brolio“. Die ältesten Teile des Schloßes stammen aus dem 11. Jahrhundert. Lange Zeit wurde es hart umkämpft und vielfach beschädigt, so dass es heute nach mehrfachen Um- und Wiederaufbauten die Merkmale verschiedener Epochen erkennen lässt. Man kann mittelalterliche Bollwerke, romanische und gotische Elemente und die typischen Merkmale des toskanischen Baustils des 19. Jahrhunderts bewundern. Das Castello di Brolio bildet heute den Mittelpunkt des Weinguts Ricasoli, dem größten und bekanntesten im Gebiet des Chianti Classico. Zum Abschluß unserer Vespa Tour auf der Straße der Burgen werden wir hier mit einem prachtvollen Ausblick und der Möglichkeit zur Weinverkostung belohnt. Es macht wahnsinnig viel Spaß, die kurvigen Straßen im Chianti Gebiet auf der Vespa abzufahren und sich vor jeder Kurve auf neue Ausblicke zu freuen. In jedem noch so kleinen Dorf weisen Schilder auf Weingüter hin und fast überall kann man Wein und Öl direkt vom Erzeuger probieren und erwerben.

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