6 Villen, die man um Lucca gesehen haben sollte

​In der Gegend um Lucca gibt es über 300 historische Villen und Gärten. Die meisten von ihnen befinden sich allerdings in Privatbesitz. Daher können leider nur einige wenige besichtigt werden. Die Öffnungszeiten bewegen sich in der Regel zwischen Anfang März und Ende Oktober.

1. Villa Torrigiani

Die Villa Torrigiani di Camigliano befindet sich, nur ca. 10 km von Lucca entfernt, in der Gemeinde Capannori. Die Villa und der Park stammen aus dem 16.Jh. und können, von März bis November täglich, und von Dezember bis Februar nur nach vorheriger Reservierung, besichtigt werden. Anfangs diente sie als Sommerresidenz der reichen und mächtigen Familie Buonvisi. 1636 erwarb der Botschafter der Republik Lucca, Nicolao Santini, die Villa und den Park. Bis heute blieb die ursprüngliche Gestaltung des Parkes von André Le Nôtre zu großen Teilen erhalten. In den Räumen der Villa und im Teatro di Flora kann man auch heute noch das Wappen derer von Santini, zwei Diamantenspitzen über einer blühenden Kamelie, finden. 1816 heiratete Vittoria Santini, die letzte Nachfahrin des Marchese Nicolao Santini, Pietro Torrigiani. Daher auch der Name Villa Torrigiani. 1967 beschloss die Familie, die Villa und den Park, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nur in den Sommermonaten wird der 1. Stock der Villa noch von den Eigentümern bewohnt. Eine Voliere, ein Fischbecken mit Wasserspielen, schön angelegte symmetrische Beete und dekorative Treppen machen den Garten der Villa Torrigiani zu einem Paradies für Liebhaber von historischen Grünflächen. Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit ist hierbei das Nymphäum der Winde. Es besticht durch seine außergewöhnliche Architektur mit Grotten und Tunneln unter den Treppen.
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2. Villa Mansi

Die Villa Mansi befindet sich in Segromigno in Monte, in der Provinz Lucca. Sie stammt ursprünglich aus dem 16. Jh., wurde aber im 17. Jh. umgebaut und vergrößert. Sie gehört zu den Luccheser Villen, die die Kultur und die Gesellschaft der antiken Adelsrepublik am besten repräsentieren. Anfangs befand sich die Villa im Besitz von Nicolao Benedetti. Seine Erben haben sie dann an Bartolome, bekannt als Hieronimus Cenami, verkauft. Die Cenamis blieben bis 1675 die Besitzer der Villa und der dazugehörigen Ländereien, bis sie vom Marquis Raffaello Mansi erworben wurde. Die Villa wurde schon damals zur beliebten Sommerresidenz für die Familie und hat aufgrund der Eleganz ihrer Architektur und ihrer atemberaubenden Gärten Berühmtheit erlangt. Zwischen 1634 und 1635 wurde das Gebäude von der Familie Mansi umgebaut, und auch die Gärten wurden nach den Entwürfen von Filippo Juvarra umgestaltet. Vom damals entstandenen Barockgarten mit Parterren, Buchsbaumeinfassungen und Wasserspielen haben jedoch nur wenige Elemente die im 19. Jh. stattgefundene Umgestaltung in einen romantischen Park überlebt. Dazu gehören der in Teilen erhaltene Wasserlauf, das Fischbecken, sowie vereinzelt mythologische Figuren und die Grotte der Diana. Das Aufkommen des Englischen Gartens in Europa ging auch an der Villa Mansi nicht spurlos vorüber. Die Parterre wurden durch Wiesen ersetzt und zahlreiche exotische Pflanzen und seltene Nadelhölzer fanden den Weg nach Lucca. Das Verzeichnis der exotischen Bäume der Villa Mansi nennt u.A. Zedern, Pinien, Palmen, Magnolien und natürlich Kamelien, die typische Pflanze dieser Epoche.

3. Villa Reale di Marlia

Die Villa Reale di Marlia ist eine der touristischen Hauptattraktionen der Toskana. Sie war über viele Generationen hinweg im Besitz bekannter Adelsfamilien und Kunstmäzenen. Zu Beginn des 19. Jh. gehörte der Prinzessin Elisa Baiocchi, der Schwester Napoleons, welche diesen grandiosen Komplex schuf. Sie vereinigte die bereits ausgedehnten "Orsetti" Ländereien mit den angrenzenden unter welchen sich auch ein Palazzo befand, der lange Zeit die Residenz des Bischofs von Lucca war. Die Prinzessin modernisierte den antiken "Palazzo Orsetti" im Stil der damaligen Zeit. Die herrlichen Gärten aus dem 18. Jh. blieben dabei jedoch zum größen Teil intakt. Darunter befindet sich das "grüne Theater" und die wertvolle, aus seltenen Gewächsenen bestehende "Allee der Kamelien". Nach dem Sturz Napoleons ging der Besitz an die Herzöge von Parma und gehörte später zum Großherzogtum Toskana. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jh. war die historische Residenz dann Eigentum des Königreichs Italien und ging damit in den Besitz von Vittorio Emanuele über. Dieser überließ sie Penelope Carolina, der Witwe von Carlo von Bourbon. Um die Schulden ihres exzentrischen und bigotten Sohnes zu begleichen, wurde die Villa zum Verkauf ausgeschrieben, die Möbel versteigert und viele Bäume des Parks als Nutzholz gefällt. Der Conte und die Contessa Pecci-Blunt, die Eltern der heutigen Besitzer, erwarben die Villa gerade noch rechtzeitig um die komplette Zerstörung des Parks zu verhindern. Sie beauftragten den berühmten französischen Landschaftsarchitekten Jacques Greber mit der Restaurierung des Gartens. Es wurden Wälder, Bächlein und ein See geschaffen. Sie bilden die romantische Ergänzung zu den klassischen italienischen Gärten, die noch aus der Zeit der "Orsetti" stammen.
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4. Villa Garzoni

Die Familie Garzoni erwarb 1366 die bereits bestehende Festung von Collodi und baute sie zum Familiensitz aus. Die heutige Villa wurde erst zu Beginn des 17. Jh. vermutlich um 1622, unter Romano di Alessandro Garzoni errichtet. 1959 erlosch die Linie der Garzoni und die Villa mit Garten ging an den Sieneser Grafen Giancarlo Gardi dell'Ardenghesca. Bis heute ist die Villa und der Garten im Besitz der Familie Gardi und für das Publikum geöffnet. Besser gesagt, noch kann die Villa und der fantastische Garten besichtigt werden. Denn, die Villa Garzoni, dieses wunderbare Anwesen aus dem 17. Jh., steht für 19 Millionen Euro zum Verkauf. Die Villa, ein viergeschossiger barocker Bau ist die größte der lucchesischen Villen. Das Dach ziert ein Aussichtstürmchen mit einem wundervollen Blick über die gesamte Anlage. Die Hauptachse des Gartens ist nicht auf die Villa gerichtet, sondern verläuft seitlich von dieser. Der Garten entspricht im flachen Teil einem Französischen Garten mit zwei großen kreisförmigen Becken mit Fontänen. Daran schließt ein Parterre à l'angloise an, eine einfache, ornamental gestaltete Rasenfläche mit wellenförmig geschnittenen niedrigen Hecken. Dahinter findet man das aus farbigen Steinen gelegte Wappen der Garzoni. Der Blickfang des Gartens aber ist die von Balustraden gesäumte Treppe mit gegenläufigen Armen. In den Treppenabsätzen finden sich Grotten und Nischen mit Statuen von Göttern und Figuren aus der Mythologie. Von ober stürzt das Wasser über unzählige kleine Becken in Kaskaden den Hang herab.
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5. Villa Grabau

Die Villa Grabau wurde zu Beginn des 16. Jh. erbaut und war im Besitz der Familie Diodati, welche anfangs deren gotische Struktur beibehielt. Erst am Ende des 16. Jh. wurde die Villa im Rahmen einer Restaurierung im Renaissancestil umgestaltet. Im Jahre 1653 ist sie in das Eigentum der Familie Gualanducci übergegangen und wurde ca. 20 Jahre später von den Grafen Orsetti erworben. In deren Besitz blieb sie bis zum Jahre 1854, ehe sie an Enrico Cittadella vererbt wurde. Beeinflußt durch die Veränderungen die Elisa Baciocchi an der Villa Reale di Marlia vornehmen ließ, begannen die Marquise Cittadella damit die Villa im klassizistischem Stil neu zu gestalten. Alleine die Kapelle neben dem Hauptsalon blieb unverändert.. Im Jahre 1868 wurde die Villa dann vom deutschen Bankier Rudolf Schwartze erworben, der sie seiner Ehefrau Caroline Grabau zum Geschenk machte. Von der Villa aus gelangt man in den 9 ha großen Landschaftspark nach Art Englischer Garten mit teilweise exotischen Bäumen und Sträuchern. Es gibt außerdem ein Freilichttheater und einen italienischen Garten mit uralten Zitronenbäumen aus dem 18. und 19. Jh. Zum Park gehören auch ein Gewächshaus aus dem 17. Jh. und eine Orangerie. Heute wie vor über 300 Jahren wird diese genutzt um die in Terrakottatöpfe gepflanzten Zitronenbäume zu überwintern.
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6. Villa Olivia

Die Villa und der Park, ein architektonisches Juwel der Renaissance, wurde gegen Ende des 15. Jh. erbaut und diente als Landsitz der Familie Buonvisi. Im 17. Jh. war die Villa die Residenz zweier berühmter Kardinäle. Im Jahre 1661 beherbergte Kardinal Geralmo Buonvisi sogar Papst Alexander VII anlässlich einer Synode in der Villa und im Jahr 1700 stellte Kardinal Francesco dann das Haus für eine weitere Synode zur Verfügung. Mit dem Tod von Franceso Gerolamo Buonviso im Jahre 1800 starb die Familie aus und die Villa wechselte mehrere Male den Besitzer. Einer der Eigentümer war Prinz Charles Poniatowski, der den Garten in einen englischen Landschaftspark umwandeln ließ. 1946 gelangte der ganze Komplex in den Besitz der Familie Oliva, die sich um die Wiederherstellung der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Anlage kümmerte. Das Haus und die Gärten wurden restauriert und erstrahlen nun wieder in ihrer einstigen Schönheit. Heute ist die Villa Sommerresidenz der Familie Oliva.
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