Florenz Kunsthauptstadt

Florenz und Umgebung

Die Toskana ist eine der 20 Regionen Italiens. Sie liegt im Nordwesten des Landes und grenzt im Norden an Ligurien und die Emilia-Romagna, im Osten an die Marken und Umbrien und im Süden an die Region Latium. Die Toskana erstreckt sich auf einer Fläche von 23 Tausend Quadrarkilometer und wird von 3,7 Millionen Menschen bewohnt. Das sind nur die Eckdaten, dass die Toskana ein paradiesisches Fleckchen Erde ist kann jeder bestätigen, der schon einmal hier war. Die Vielzahl einzigartiger Kulturdenkmäler umgeben von atemberaubenden Landschaften locken schon seit langer Zeit unzählige Besucher an. Kommt mit uns auf eine kurze Reise
durch eine der schönsten Regionen Italiens. Sie führt uns von den Apuanischen Alpen entlang der Küste der Versilia und der Etruskischen Küste nach Elba und in die Inselwelt des Toskanischen Archipels. Die Provinzen Lucca, Siena, Pisa und Florenz werden wir ebenso besuchen wie das Chianti Gebiet, die kahlen Hügel der Crete und das zauberhafte Val d'Orcia.

Florenz 

Florenz an nur einem Tag zu besichtigen, das ist schier nicht möglich. Die Hauptstadt der Toskana mit ihrer kunstgeschichtlich einzigartigen Altstadt wurde bereits 1982 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Denn keine andere italienische Stadt (außer vielleicht Rom) hat ähnlich viele bedeutende Künstler, Philosophen, Wissenschaftler, Politiker und Päpste hervorgebracht. Florenz ist eine der bedeutendsten Kulturmetropolen Europas, es gibt zahlreiche Bauwerke, Museen und Gemäldegalerien von Weltruhm. Das wohl bekannteste Bauwerk in Florenz ist der Duomo Santa Maria Del Fiore, er stammt aus dem 13. Jahrhundert und
ist die 4. größte Kirche Europas. Die Kuppel von Brunelleschi und der Glockenturm von Giotto di Bondone sind das Wahrzeichen der Stadt. Gleich neben dem Dom findet man das Baptisterium San Giovanni, es stammt aus dem 11. Jahrhundert, die Kuppel ist innen vollständig mit Mosaiken aus dem 13. Jahrhundert ausgekleidet und es ist berühmt für seine drei Bronzeportale, die zwischen 1330 und 1452 von den Kunst- und Goldschmieden Lorenzo Ghiberti und Andrea Pisano geschaffen wurden. Um dem Dom mit Campanile und das Baptisterium zu besichtigen sollte man auf jeden Fall die Tickets vorbestellen, denn sie sind oft auf Tage ausverkauft. Weitere Höhepunkte erwarten uns auf der Piazza della Signoria. Sie ist umrahmt vom Palazzo Veccio und der Loggia dei Lanzi. Auf dem Platz finden wir den Neptunsbrunnen und die Statue des Herkules von Bandini und eine Nachbildung von Michelangelos David, das Original kann in der Galleria dell'Accademia besichtigt werden. Hinter dem Palazzo Veccio und der Loggia dei Lanzi liegt schon der nächste Höhepunkt für Kunstinterressierte, der Palazzo degli Uffizi, kurz Uffizien. Die Uffizien sind eines der berühmtesten Kunstmuseen der Welt, hier befinden sich herausragende Werke aller Stilrichtungen, von der frühen Neuzeit bis zur italienischen Renaissance. Hier können so berühmte Werke wie "Die Geburt der Venus" von Botticelli, oder die "Venus von Urbino" von Tizian besichtigt werden. Natürlich sind auch Werke von Caravaggio, Leonardo da Vinci, Giotto und Michelangelo ausgestellt. Es empfiehlt sich auch hier die Eintrittskarten und Führungen bereits vor zu bestellen um die üblicherweise langen Wartezeiten zu umgehen. Die wohl bekannteste Möglichkeit den Fluß Arno zu überqueren und zum Palazzo Pitti zu gelangen, ist der Weg über die Ponte Veccio. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist die älteste Brücke von Florenz, auf ihr betrieben ursprünglich Gerber und Schlachter ihr Handwerk, die ihre stinkenden Abfälle in den Arno warfen. Cosimo I hat dies 1565 per Dekrekt verboten und die Handwerker von der Brücke vertreiben lassen. Statt Ihrer wurden Goldschmiede auf der Brücke  angesiedelt, weil bei ihrer Arbeit keine Abfälle anfallen. Noch heute gibt es viele Juweliergeschäfte auf der Ponte Veccio. Der Palazzo Pitti ist ein Renaissance Palast im Stadtteil Oltrarno. Er wurde ursprünglich für den Kaufmann Luca Pitti erbaut und ist das größte Gebäude dieses Stadtteils auf der südlichen Seite des Arno. Ab dem 16. Jahrhundert residierten die Herzöge der Toskana im Palazzo Pitti und später diente er als Florentiner Residenz des italienischen Königs. Seit 1919 ist der Palast im Besitz des italienischen Staates und seitdem sind der Palazzo Pitti und seine umfangreichen Gemäldesammlungen für die Öffentlichkeit zugänglich. Doch was wäre Florenz ohne seine schier unzähligen Kirchen und Klöster? Wir könnten Tage damit verbringen um sie und die im Inneren befindlichen Kunstschätze zu besichtigen. Hier einige Kirchen, die man sich während einer Reise nach Florenz unbedingt ansehen sollte: Santa Maria del Fiore, Santa Maria Novella, Santa Croce, Baptisterium  San Giovanni, Basilica di San Lorenzo, San Miniato al Monte, Medici-Kapelle, Santo Spirito, Orsanmichele, Pazzi-Kapelle, Ognissanti und Santa Maria del Carmine. Dazu kommen noch die vielen herrschaftlichen Villen und verwunschen Gärten in der Stadt selbst un in der näheren Umgebeung. Auch hier haben wir den Medici vieles zu verdanken, so finden wir eine der berühmten Medici Villen in Fiesole, nur wenige Kilometer von Florenz entfernt. Gegründet wurde der Ort bereits von den Etruskern und später kamen die Römer. Die Zeugnisse beider Kulturen können wir im großen archäologischen Schaugelände bestaunen. Hier finden wir Reste eines römischen Theaters, welches auch heute noch in den Sommermonaten für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird, einer Therme und der etruskischen Stadtmauer. Narürlich gibt es Fiesole noch mehr zu sehen. Da wären die Piazza Mino mit der Kirche St. Maria Primerana, das Museum Bandini, die Basilika des hl. Alexander, sie wurde auf den Mauern eines heidnischen
Tempels erbaut, der Duomo San Romolo mit seinem 42 m hohen Glockturm und das Kloster San Francesco, welches auf dem Gipfel eines Hügels erbaut, eine wunderbaren Ausblick über Florenz zu bieten hat. 

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Umgebung von Florenz

Ebenfalls nicht weit von Florenz entfernt finden wir, zwischen Weinbergen und Olivenhainen am Südhang des Montalbano, das kleine Städtchen Vinci. Hier in der Nähe wurde am 15. April 1452 der berühmte Erfinder, Naturforscher und Künstler Leonardo geboren. Das Stadtbild von Vinci ist geprägt von einem mittelalterlichen Kastell. Seit 1953 beherbergt es das Museo Leonardino. Gezeigt werden Nachbildungen und Modelle von Erfindungen Leonardos, darunter sind z.B. Flugmaschienen, ein Boot mit Schaufelradantrieb, Geschütze und ein Hammerwerk. Allerdings haben nicht alle den gewünschten Erfolg gezeigt. gleich neben dem Kastll steht die Kirche Santa Croce, in ihr wurde Leonardo damals getauft und im Ortsteil Anchiano kann man die Casa di Leonardo, das Geburtshaus Leonardos, besichtigen. Wir verabschieden uns jetzt langsam von der Metropolitanstadt Florenz und machen uns auf den Weg in Richtung Pisa und der Küste zu. Dabei kommen wir unweigerlich an der Stadt Empoli vorbei, die uns bemerkenswerte kulturelle Sehenswürdigkeiten und ausgezeichnete Einkaufsmöglichkeiten bietet. Wir beginnen unseren Rundgang durch Empoli an der von Laubengängen umgebenen Piazza Farinata degli Umberti mit dem anmutigen Marmorbrunnen aus dem Jahr 1827. Direkt an der Piazza befindet sich auch die Stiftskirche Sant'Andrea mit ihrer imposanten, im Stil der Protorenaissance eingekleideten, Marmorfassade. Gleich neben der Kirche, im Museo della Collegiata kann man viele Kunstwerke bewundern, die sich ursprünglich in der Kirche befanden und zusätzlich werden noch zahlreiche Gemälde aus der Toskana der Renaissance-Zeit ausgestellt, u.a. von Lorenzo Monaco und Filippo Lippi. Nachdem wir Empoli verlassen haben, führt uns unsere Reise weiter nach San Miniato. Schon von weitem begrüßt uns der „Torre di Federico II", das Wahrzeichen der Stadt. Er ist als Einziges noch übrig von der einst mächtigen Kaiserburg und der dazugehörigen Stadtbefestigung, die Kaiser Friedrich II. bauen ließ. Der romanische Dom mit seinem nach der Markgräfin Mathilde benannten Campanile und der Palast der Familie Bonaparte sind nur einige der Sehenswürdigkeiten, die uns hier in der "Cittàslow" erwarten. Von San Miniato aus wenden wir uns wieder gen Osten und stoßen bald auf das Flüsschen Elsa, das sich in Richtung Siena schlängelt. Das flache Val d'Elsa spielte, seiner günstigen Lage wegen, schon immer eine bedeutende Rolle für Händler und Reisende. Denn es verband die Stadtrepubliken Florenz, Pisa und Siena miteinander. Noch immer ist das Elsatal von romantischen Burgruinen aus dieser bewegten Zeit gesäumt. Der wohl bekannteste und meist besuchte Ort im Val d'Elsa ist die Kleinstadt Colle di Val d'Elsa. Sie ist berühmt für die Produktion edler Kristallgläser, aber auch für ihre sehenswerte und gut erhaltene Altstadt. Diese findet man im höher gelegenen Teil der Stadt, Colle Alta (Oberstadt), sie wird gebildet von den Stadtteilen "Borgo", welcher außerhalb der Stadtmauer liegt und dem idyllischen "Castello" das sich innerhalb der alten Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert befindet. Der Stadtteil "Borgo" ist geprägt von der Renaissance mit ihren prachtvollen Palästen, im "Castello dagegen kann man noch immer den Geist des Mittelalters spühren, wenn man durch die engen Gässchen schlendert. Während es in der Oberstadt vergleichsweise gemütlich zugeht, spielt sich in der lebhaften, modernen Unterstadt, "Colle Bassa" das tägliche Leben ab. Die Obere und untere Stadt sind durch einen Spazierweg, sowie einem neuen großen Aufzug verbunden. Einen Besuch im neuen Museo del Cristallo (Glasmuseum) in der Via dei Fossi sollte man sich ebenfalls nicht entgehen lassen. Wir setzen unsere Toskanareise in Richtung Osten fort und gelangen in das berühmte Chiantigebiet. So nennt man die Landschaft im Dreieck zwischen Florenz, Siena und Monte San Savino. Innerhalb dieses rund 70 000 Hektar großen Gebietes liegt das Weinbaugebiet Chianti Classico. Die sanft gewellte Landschaft ist geprägt von den teils großflächigen Weinbergen, die von Olivenhainen und kleinen Wäldern unterbrochen werden. Auf den Hügeln findet man mittelalterlich anmutende Städtchen oder Dörfer, Burgen oder Wein- bzw. Landgüter. In den schmalen Flusstälern dagegen stehen zahlreiche Mühlen und Bauernhöfe. Eine 70 km lange Weinstraße (die „Via Chiantigiana", SS 222) verläuft durch das Chiantigebiet und verbindet die beiden großen Städte Florenz und Siena. Sie führt durch eine großartige Kulturlandschaft und vorbei an vielen bekannten Weinorten, aufgereiht wie an einer Perlenkette. Der Hauptort des Chianti fiorentino ist Greve in Chianti, aber auch die Orte Barberino Val d'Elsa, San Casciano in Val di Pesa und Tavarnelle Val di Pesa sind unter Weinliebhabern wohl bekannt. Der Cianti senese umfasst so berühmte Weinorte wie: Castellina in Chianti, Castelnuovo Berardenga, Gaiole in Chianti, Poggibonsi und Radda in Chianti. Viele der zahlreichen Weingüter bieten Wein-Verkostungen und Direktverkauf an. Meist sind auch noch weitere Produkte, wie Olivenöl und Naturkosmetik im Angebot. Man muss nur den Hinweisschildern "Vendita direta" folgen. 

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