Im südöstlichen Teil von Elba auf dem Hügel Monte Calamita liegt die alte Ortschaft Capoliveri. Von allen Gemeinden der Insel hat sie die längste Küstenlandschaft vorzuweisen. Zahlreiche ruhige Sand- und Kiesstrände mit kleinen Buchten laden zum Baden und Erholen ein. Pinien, Eukalytus, mediterrane Macchia, Rosmarin und wilder Lavendel breiten sich landeinwärts hinter den Stränden aus und schaffen toskanisches Flair. Der charakteristische Ort ist von malerischen Arkadengässchen durchzogen, die von den Einheimischen Chiassi genannt werden. Die vier Stadtviertel, in die Capoliveri unterteilt ist, tragen als Reminiszenz an die wechselvolle Geschichte Elbas noch die historischen Bezeichnungen Fosso (Graben), Torre (Turm), Fortezza (Festung) und Baluardo (Schutzwall). Von der Anhöhe aus, auf der die historische Ortschaft liegt, hat man einen unvergleichlichen Panoramablick. Ebenso legendär ist das Farbspiel des Sonnenaufgangs, für den es sich lohnt, früh aufzustehen, um den Feuerball aus dem Meer auftauchen zu sehen. Nicht weniger reizvoll ist der Anblick des Sonnenuntergangs, der in die richtige Stimmung versetzt, in einem der traditionellen Lokale die regionalen Spezialitäten bei einer Flasche Vino Tipico zu genießen.
In der Hochsaison wird jährlich am 14. Juli ein großes Fest zum Andenken an das unglückliche Liebespaar Maria und Lorenzo gefeiert. Die Legende, die auf die Zeit der Piratenüberfälle im 16. Jahrhundert zurückgeht, besagt, dass sich die beiden jungen Leute am Strand treffen wollten. Als das Mädchen zum Treffpunkt kam, sah es, dass ein Sarazenenschiff angelegt hatte und ihr Lorenzo von den Seeräubern angegriffen wurde. Sie versuchte ihrem Geliebten zu helfen, konnte aber nichts ausrichten. Der Sterbende wurde von den ruchlosen Piraten ins Meer geworfen und versank in den Fluten. Die Fischerlegende überliefert, dass sich die untröstliche Maria in ihrem Kummer von einem Felsen ins Wasser stürzte, wobei sie ihren Schal auf der Klippe zurück ließ. Dem elbanischen Romeo und Julia Drama wird seit langem mit einem großen Schauspiel gedacht, das zum Volksfest wird. Die Einheimischen ziehen unter Glockengeläut mit einem Fackelzug an den Innamorata-Strand, wo sich die traurige Begebenheit zugetragen haben soll. Im Schein der Fackeln suchen die Bürger von Capoliveri nach den unglückseligen Liebenden, die das Meer nie wieder freigegeben hat. Bei der historischen Aufführung wirft sich ein ausgewähltes Mädchen des Ortes, stellvertretend für die arme Maria, wagemutige ins Meer. Ihren Schal hat sie, wie das Mädchen in der Überlieferung, am Felsen zurückgelassen. Junge Männer aus den vier Quartieren der Ortschaft treten nun zum Wettkampf gegeneinander an und versuchen, den Schal unter anfeuernden Zurufen der Zuschauer zu erobern. Der sportliche Wettstreit zwischen Torre, Fortezza, Fosso und Baluardo entscheidet, wer die würdige Darstellerin der Maria fürs nächste Jahr auswählen darf.
Capoliveri und Umgebung bieten interessante Unterkünfte für jeden Geschmack und Geldbeutel. Wer noch auf der Suche nach passenden Unterkünften ist, könnte hier fündig werden.
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